Viele können mehr!
Dies so festzustellen und danach zu handeln, das ist schon fast mehr als man sich wünschen kann. Das ist auch schon Hochbegabtenförderung – und zwar auf die vernünftigste Art aller sich anbietenden Möglichkeiten:
Viele können mehr!
Wenn man bedenkt, dass rein nach statistischen Vorgaben 2-3% aller Schüler ab einem IQ-Wert von 130 und mehr hochbegabt sind, so handelt es sich doch schon um 10% aller Schüler, die bei einem IQ-Wert von 125 und aufwärts weit überdurchschnittlich begabt sind. Und die mit einem IQ-Wert um die 120 sind auch nicht dumm…
Förder- und Forderangebote für alle Schüler, die können und wollen, anzubieten, ist das Beste, was eine Schule tun kann – und das auch noch, ohne Gefahr zu laufen, als “elitär” verschrien zu werden und einen entsprechenden “Ruf” zu bekommen.
Die Grundschule Marxheim scheint da einen wunderbaren Weg gefunden zu haben, wie FR-online im Artikel Lernfutter für Hochbegabte berichtet.
“Für alle potenziell guten Schüler gibt es jetzt mehr ‘Lernfutter’ an der Marxheimer Grundschule: Schüler, die ihre Aufgaben flott erledigt haben, bekommen im normalen Unterricht Zusatzmaterial; wer leicht lernt, wird ermuntert, schwächeren Mitschülern zur Hand zu gehen. Darüber hinaus sind jahrgangsübergreifende ‘Forderstunden’ eingerichtet: Schreibwerkstatt und Theatergruppe, ein Knobelangebot für fixe Mathematiker und Experimentierkurse für naturwissenschaftlich Interessierte. Englisch wird in einem bilingualen Programm bereits ab Klasse eins unterrichtet, Viertklässler können Latein und Italienisch lernen.
Die Zusatzangebote seien nicht nur für die Kinder, die als hochbegabt getestet sind, betont Heidi Renker. Es könnten alle teilnehmen, die Spaß am Lernen haben und mehr wollen, als im Unterricht angeboten wird. Seit Hochbegabtenförderung ein Schwerpunkt im Schulprogramm ist, hat ein Drittel des Lehrerkollegiums eine Fortbildung absolviert. Zusammengearbeitet wird auch mit dem Zentrum für Hochbegabung in Frankfurt und mit anderen Schulen, die das Gütesiegel tragen.
Für jedes Kind werde ein Forderplan in kleinen Schritten ausgearbeitet, vergleichbar dem Förderplan für schwache Schüler. Die Gefahr, dass übermotivierte Eltern ihre Kinder in AGs und Zusatzstunden drängten und ihnen damit zu viel zumuteten, hält Renker für gering: ‘Man erkennt sehr schnell, ob ein Kind von sich aus motiviert ist oder nicht. Da wählen wir sorgfältig aus.’”
Ein grundsätzlich lernfreudiges Klima kommt allen Schülern zugute. Und Laune macht es auch.
Viele können mehr!
Und:
Bei Flut steigen ALLE Schiffe.