Artikel

Frauen

Da haben wir es wieder:

Frauen als Objekt. Als Objekt des öffentlichen Interesses:

Eigentlich sind sie nur ein Unsicherheitsfaktor – kosten Männer Geld, ruinieren sie manchmal sogar, okkupieren Arbeitsplätze, vernachlässigen dabei ihre Mutterpflichten, kriegen Prügel von der Kirche, sollen aber bitte überall ehrenamtlich all das auffangen und an Arbeit leisten, was nicht bezahlt wird, verdienen auch im Beruf weit weniger als Männer, sollen gleichzeitig Kinder erziehen und die Alten pflegen, auch die Eltern des Mannes natürlich, aber ganz klar berufstätig sein, um finanziell für sich selbst sorgen können, eine eigene Rente aufbauen und noch natürlicher natürlich reichlich Nachwuchs in die Welt setzen, weil das ja die eigentliche Berufung der Frau sei. Und: sexy sollen sie sein, die Frauen – wozu sollen sie denn sonst gut sein…

Willige gesellschaftliche Verfügungsmasse – in jeder Hinsicht und je nach Bedarf.

Es ist einfach zum Kotzen!

 

92 Kommentare zu “Frauen”

  1. SLash schrieb am 15. April 2007 um 09:19: 

    “Willige Verfügungsmasse – in jeder Hinsicht und je nach Bedarf.”
    Ich gehe davon aus, dass diese Art von “Mann” am aussterben ist – eine Minderheit aber bestimmt.

    Ich plädiere schon lange für die Emanzipation des Mannes, allerdings scheinen die taub zu sein, oder misszuverstehen.
    Gleichberechtigt ja, Gleichheit nein.

    Es liegt allerdings auch in der Natur der Frau, sich nicht so für Führungspositionen zu engagieren. Sie sind diplomatischer und nicht mit letzter Konsequenz so versessen, nach dem Motto: “Der Klügere gibt nach”.

    Die Frauen sind Fußballweltermeisterinnen, interessiert das die Männer ?
    Selbst eine Regina Halmich prägte sich mir erst nach Jahren ihrer beispiellosen Karriere ins Gedächtnis. Trotzdem kann ich mich für Frauenboxen nicht begeistern. Eigentlich mag dies sowieso ein blöder Sport sein, aber ich schaue gerne (außer Henry Maske – Gott hab ihn selig) boxen.
    Schauen wir die Nobelpreisträger an, sehen wir ebenfalls ein Übergewicht des Mannes. Ist dort die Zahl der weiblichen Preisträger in den letzten 30 Jahren gestiegen ?

  2. speybridge schrieb am 15. April 2007 um 10:52: 

    Schon alles richtig. Diese Art von aussterbenden Patriarchen, die ihre Frauen kleinhalten, machen mir aber keine wirklichen Sorgen mehr. Das Problem erledigt sich mit der Zeit mehr oder weniger von selbst.
    Nein, schlimmer finde ich etwas anderes, “Unpersönlicheres”, Gesellschaftspolitisches, das dazu verführt, mit den Frauen wie mit einer Verfügungsmasse umzugehen: einerseits die Geldknappheit in den Staats- und Sozialkassen, das immer höhere Alter (->Rente, Pflege), dazu die steigende Zahl der Scheidungen, dann die mangelnde Kinderzahl – all das verführt dazu, von den Frauen einen Spagat zu verlangen – gerade im Namen der Emanzipation – , der meiner Meinung nach nicht zu leisten ist (volle Berufstätigkeit und kompletter eigener Rentenaufbau, liebevolle Kindererziehung, extrem häufig als Alleinerziehende, emotionaler Druck zur Pflege der Alten, Ehrenamt, natürlich sexuelle Attraktivität etc.).

    Eine Frau kann aufgrund der gesellschaftlichen Atmosphäre gar nicht mehr wirklich selbst wählen, welches Modell sie leben will. Ohne Berufstätigkkeit zu leben, trotz/bei Kindern, geht gar nicht mehr. Eine Frau, die wirklich mehrere Kinder will und zu Hause bleiben möchte, steht desaströs im Regen, wenn die Beziehung zerbricht. Gesellschaftlich geächtet wird sie mittlerweile dazu, weil nichts so “uncool” ist wie die “Nur-Hausfrau”. Ich will da gar nicht konventionellen “Frauen-an-den-Herd-Parolen” das Wort reden, aber ein Mensch kann nicht alles – vor allem nicht alles gleichzeitig. Eine Frau mit 2 oder 3 Kindern kann trotz optimistisch angenommener Kinderbetreuung unter normalen Umständen nicht einen anstrengenden mindestens 8-Stunden-Arbeitstag bewältigen, der ihr einen guten Rentenanspruch und Aufstiegsmöglichkeiten böte. Da gibt es Arzttermine, Kindertreffen, Nachmittagsprogramm, Kindertränen und Probleme, Nachhilfe, Elternbasteln, Wäsche, Kochen etc., etc. Wer fängt das alles ab? Sie wird meist allerhöchstens einen Halbtagsjob machen, mit entsprechenden Minderungen in allen Bereichen, Gehalt, Rente, Aufstieg. Wenn die Frau mit den Kindern dann plötzlich alleine steht, geschieht ja immer öfter, aus welchem Grund auch immer, und der Mann zudem nicht zahlt, was auch immer öfter passiert (und selbst wenn), dann sieht es duster aus. Die Überforderung, die daraus entsteht, geht wieder zulasten der Frau und der Kinder. Der Mann ist halt weg und kriegt nix mit. Es gibt da natürlich Ausnahmen, aber normalerweise bleibt alles an der Frau hängen.

    Ich krieg das ja häufig mit bei der Beratung zu Fragen der Hochbegabung. Der Prozentsatz alleinerziehender Frauen, die anrufen, ist dramatisch gestiegen. Sie sind sowieso schon überfordert, haben zudem ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht genug Zeit für das Kind haben, dann jetzt zusätzlich noch die Probleme mit der Hochbegabung – und Geld fehlt auch, manchmal sogar für einen simplen Computer, von Zusatzkursen für das Kind gar nicht zu reden.

    Es ist vieles krumm im Moment. Ich glaube übrigens auch, dass die wirkliche Emanzipation des Mannes noch aussteht – und die wesenhaft wirkliche der Frau auch.
    Aber es sind eben in Politik und Wirtschaft immer noch hauptsächlich die Männer, die definieren, was eine Frau soll – und wenn es durch finanzielle Sachzwänge ist, die eine Frau so in die Enge treiben, dass sie in die totale Überforderung geht. Ich würde unter den heutigen Bedingungen, ehrlich gesagt, kein Kind mehr bekommen wollen.

  3. Speybridge » Blog Archive » Gleichberechtigung? schrieb am 20. April 2008 um 12:21: 

    […] Die Frage danach, was die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern bedeutet, wie sie gestaltet werden kann – und welche Fallen auf dem Weg lauern, lässt mich schon eine ganze Weile nicht los (hier und hier und hier). […]