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Eine Schule für alle

Lesenswert: ein Artikel bzw. eine “Position” im Tagesspiegel zum deutschen Schulsystem und dem Bewusstseinswandel der nötig ist – nötiger als eine Reform und noch eine und noch eine – bei Beibehaltung des alten Systems im alten Bewusstssein.

Wir müssen weg vom dreigliederigen Schulsystem, dem “Festhalten an der Ständeschule des Kaiserreiches” und uns entwickeln hin zur Umsetzung dieser Vision, deren Umsetzung aber gar nicht unrealistisch ist, wie etliche ausgezeichnete Schulen heute schon zeigen:

Wir brauchen also eine Pädagogik, die jedes Kind, jeden Jugendlichen anerkennt, wertschätzt, respektiert, unterstützt und bestärkt, nicht beschämt oder demütigt. Eine Pädagogik, die in jedem Kind eine Hochbegabung vermutet und ihm hohe Leistungen zutraut.
Wie verträgt sich aber diese Pädagogik mit Sitzenlassen, Probehalbjahr, Abschulen, Abstufen im leistungsdifferenzierten Unterricht oder mit Bemerkungen wie, dass ein Schüler „hier wohl nicht hingehört“?
Wir brauchen eine Schule, in der genau das nicht stattfindet. Als Konsequenz darf es keine ungleichwertigen Bildungsgänge und erst recht keine ungleichwertigen Schularten geben.
Eine anerkennende Pädagogik muss das Lernen des einzelnen Schülers in den Vordergrund stellen.
Lernerfolg entsteht nur, wenn jeder Schüler die Möglichkeit der selbstständigen, aktiven Auseinandersetzung mit den Gegenständen hat in einer Atmosphäre, die ihn ermutigt und in der Lernfreude und Leistungswille entstehen. Dafür müssen individuelle Lernwege zugelassen werden. Das Unterrichten und Belehren als Tätigkeit des Lehrers muss zurücktreten zugunsten seiner Tätigkeit als Lernbegleiter, Lernberater und Gestalter von Lernmöglichkeiten.

Wie wahr, wie wahr!

 

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