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Lehrerausbildung im Wandel

“Wir versuchen heute, Kinder des 21. Jahrhunderts von Lehrern mit einem
Ausbildungsstand des 20. Jahrhunderts in einem Schulsystem zu unterrichten, das im 19. Jahrhundert konzipiert wurde.”, so Andreas Schleicher, Koordinator der Pisa-Studien, die die Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris (OECD) regelmäßig weltweit durchführt.

So langsam scheint es durchgedrungen zu sein, dass sich in der Ausbildung der Lehrer Etliches ändern muss. Im Moment geht es weder den Schülern noch den Lehrern gut.

Ob ein “TÜV für Lehrer“, wie ihn die Jungliberalen fordern, sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten. Juli-Chef Hafke: “Es kann nicht sein, dass Schülern per Zentralprüfungen ein hohes Niveau an Bildung abverlangt wird, Lehrer aber jahrzehntelang ungeprüft ihren immergleichen Unterricht abwickeln können.”
Das allerdings ist wahr. Ich habe selbst erlebt, dass eine Deutschlehrerin im Jahre 2005 ein so extrem altes Lektüre-Exemplar eines Theaterstückes hatte, dass sie von den Schülern aufgeklärt werden musste, dass Max Frisch schon lange nicht mehr lebte und schon 1991 gestorben war. Sie, die Deutschlehrerin, wusste das nicht. Ihr Büchlein war von 1980 – wie oft sie die Lektüre des Theaterstückes nach ihren dort befindlichen Notizen identisch durchgezogen hatte in diversen Klassen, darüber kann man nur spekulieren.

In NRW gibt es derweil sehr konkrete Pläne für eine Neuordnung der Lehrerausbildung. Man kommt wohl damit nicht ganz schnell voran wie gewünscht, aber man darf auf das Ergebnis gespannt sein. In jedem Fall wird es eine Verlagerung des Schwerpunktes der Ausbildung hin zu Praxisnähe und Pädagogik geben.

 

 

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