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Für ein neues Erziehungsverständnis

Ich beziehe schon lange den “Daily Dueck” – wobei “daily” nicht wörtlich zu verstehen ist. Gunther Dueck, genauer: Prof. Dr. Gunter Dueck, ein äußerst kluger, unkonventionell denkender Kopf, macht sich so seine Gedanken über dies und alles.

Ich hoffe, er hat nichts dagegen, dass ich aus seinem letzten “Daily Dueck” zitiere – und zwar kommentarlos, da ich komplett einverstanden bin mit seinen Thesen:

“Unser ganzes Verständnis von Erziehung, Persönlichkeitsentwicklung, Mitarbeiterentwicklung, Führung und Ausbildung muss die positive eigenverantwortliche Grundhaltung stärker ins Zentrum rücken. Die neuen Berufe des Wissenszeitalters brauchen nicht mehr vorrangig Arbeitsdrohnen, die im Fließbandtakt funktionieren. Sie brauchen den voll erblühten Menschen. Unsere Schulen aber produzieren tendenziell Funktionsmenschen, die vorgeschriebene und eher dienende Rollen ausfüllen. Das kommt besonders gut in den Kopfnoten der Zeugnisse zum Ausdruck. Die werden immer wieder einmal verändert, aber der Geist der Schule hat immer noch diese Rubriken im Sinn:

• Betragen
• Fleiß
• Mitarbeit
• Ordnung
• Zuverlässigkeit/Sorgfalt
• Sozialverhalten

Diese Wörter sind nicht mehr der richtige „Code“ für die neue Arbeitswelt. Sie sind nicht (mehr) die Zauberwörter für den Menschen, der die besten Chancen hat. Wie wären folgende Kopfnoten in der Schule?

• Kreativität, Originalität, Sinn für Humor
• Konstruktiver, freudiger Wille
• Initiative, die auf andere ausstrahlt
• Gemeinschaftssinn, der auch andere aktiviert
• Gewinnendes Erscheinungsbild und Offenheit
• Ausgewogenes Selbstbewusstsein
• Vorfreude auf eine gute eigene Zukunft
• Auch andere inspirierende Neugier
• Positive Haltung zur Vielfalt des Lebens
• Liebende Grundhaltung zu Menschen

Wenn es einen „Code“ gibt, dann könnte es solch einer sein. Und dann sollten wir unser Verständnis von „guten Kindern“ neu ausrichten und nicht immer über Chancenungleichheit jammern, nichts tun und paranoide Zugangsbeschränkungstheorien verschwörerisch diskutieren.
Lassen Sie uns Zeichen setzen! Ändern wir die Kopfnoten, die das neue Menschenverständnis ausdrücken! Ich meine wirklich ändern, nicht feige weglassen.”

 

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