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Kindergarten in Not I

Da gibt es in NRW südlich des Ruhrgebiets, in einer relativ kleinen Stadt, einen Kindergarten, der sehr individuell und eigentlich schon verhaltenstherapeutisch mit hochbegabten Kindern arbeitet, die z.T. mit großen persönlichen und sozialen Störungen dorthin kommen. Nach einigen Wochen ist es diesen Kindern dann eigentlich immer möglich, in die Kommunikation mit anderen Kindern zu gehen, zu spielen, sich langsam in die Gruppe zu integrieren und sich das geistiges Futter zu holen, das sie brauchen. Sie machen große Entwicklungssprünge – und aus gestörten Problemkindern werden Kinder, die mit ihrem großen Potenzial zu ebensolchen Hoffnungen Anlass geben.

Eine extrem wichtige Arbeit an hochbegabten Kindern, die in anderen Einrichtungen zugrundegehen würden. Und zudem eine präventive Arbeit, die dem Staat, den Krankenkassen (viele dieser Kinder weisen heftige psychosomatisch und psychisch relevante Symptome auf) und anderen Institution auf Dauer enorme Kosten erspart.

Aber wen interessiert das?!

Der Kindergarten, es verwundert kaum, muss sich privat finanzieren und bekommt keinerlei städtische Unterstützung. Dass die Städtische Erziehungsberatungsstelle trotzdem besonders schwierige Kinder mit Hochbegabung gerne mal in diesen Kindergarten schickt, scheint niemanden zum Nachdenken zu bewegen.

Bisher hat dieser KiGa finanzielle Unterstützung durch eine Stiftung bekommen – gerade soviel, dass zusammen mit den Elternbeiträgen der KiGa finanziell über die Runden kam.

Jetzt hat diese Stiftung ihren Schwerpunkt verlegt – und von jetzt auf gleich etlichen Fördereinrichtungen im frühkindlichen Bereich die Gelder nicht nur gekürzt, sondern total gestrichen.
Auch diesem Kindergarten.
Eine Entscheidung am Grünen Tisch.
Die Benachrichtigung über die Streichung der Gelder kam übrigens freundlicherweise zwei Tage vor Weihnachten. Frohes Fest!

Da hochbegabte Kinder nicht besonders häufig finanziell so potente Eltern haben (allen anderslautenden Gerüchten zum Trotz), dass der Kindergarten eigeninitiativ gerettet werden könnte, werden jetzt Sponsoren gesucht, die eine kontinuierliche Förderung gewährleisten können.

Ansonsten muss der Kindergarten definitiv schließen.

Anfragen und Angebote gerne über mich.

 

529 Kommentare zu “Kindergarten in Not I”

  1. Sabine schrieb am 13. Januar 2008 um 19:49: 

    Das ist mal wieder typisch!
    Da kümmert sich eine Institution einmal um hochbegabte Problemkinder und hilft ihnen wieder auf den richtigen Weg, gleich werden Fördergelder gestrichen – von jetzt auf gleich. Warum?
    Wahrscheinlich, weil man nur mit hochbegabten Hochleistern Publicity machen und sich profilieren kann.
    Da werde ich richtig wütend, wenn ich so etwas lese.
    Kannst du mir mal per Mail schreiben, um welchen KiGa es geht?

    Entsetzte Grüße
    Sabine

  2. Speybridge » Blog Archive » Kindergarten in Not II schrieb am 25. Januar 2008 um 19:48: 

    […] Da heute ein entsprechender Artikel in der Presse ist, in RP online, greife ich auch das Thema meines vorvorletzten Beitrages noch einmal auf, der sich natürlich auf den in dem Artikel erwähneten Kindergarten bezog: das iMoKHo-Kinderhaus in Remscheid, geleitet von Johanna Scholz. […]

  3. Speybridge » Blog Archive » Kindergarten in Not II schrieb am 25. Januar 2008 um 19:50: 

    […] Da heute ein entsprechender Artikel in der Presse ist, in RP online, greife ich auch das Thema meines vorvorletzten Beitrages noch einmal auf, der sich natürlich auf den in besagtem Artikel erwähnten Kindergarten bezog: das iMoKHo-Kinderhaus in Remscheid, geleitet von Johanna Scholz. […]