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100 Jahre Montessori

1907 eröffnete die italienische Ärztin Maria Montessori in einem Armenviertel von Rom ihr erstes »Kinderhaus«.

Die Montessori-Pädagogik ist nicht “Hochbegabtenpädagogik”, zeigt aber in etlichen ihrer Elemente deutlich auf – und das schon seit 100 Jahren! -, wie Leistungsfreude, die Entwicklung sozialer Kompetenzen und auch Erfolg miteinander verbunden werden können.

Montessori beobachtete, “…dass sich Schüler auf eine Sache konzentrieren können, wenn man sie nur lässt. So erfand Montessori die ‘Freiarbeit’. In diesen Stunden können die Kinder selbst entscheiden, welches Wissen sie spielerisch erlernen möchten.” Unterstützung bekommen sie dabei nach dem Motto “Hilf mir, es selbst zu tun.”

Mit den von ihr entwickelten Materialien brachte sie sogar Kindern, die als schwachsinnig und unbeschulbar abqualifiziert worden waren, das Lesen und Schreiben bei.

Studien mit 12jährigen Jugendlichen in Amerika bestätigen zudem nachweisbar, dass die Montessori-Schüler mindestens genauso gut, in einigen Bereichen zudem nachweisbar besser abschnitten als “normal beschulte” Gleichaltrige.

Das Grundgeheimnis dieser Pädagogik ist wiederum – und in diesem Blog
schon zum wiederholten Male benannt: die Wertschätzung der Einmaligkeit
jedes einzelnen Schülers.
Diese lässt Lust am Leben entstehen – und so letztlich auch Lust, zu lernen.

Der Tenor dessen, was Kindern heute immer noch und immer noch wieder vor der Einschulung in die Regelschule gesagt bekommen, geht allerdings diametral in die andere Richtung: “Jetzt ist die Kindheit zu Ende”, “Jetzt beginnt der Ernst des Lebens”, “Jetzt darst du nicht mehr spielen, du musst jetzt still sitzen und lernen” etc. etc.
Hier wird Lernen quasi zur reglementierten, erdrückenden, freudlosen Pflicht, verbunden mit dem ständigen Druck der Möglichkeit, zu versagen.

Ein Klima der generellen Lust am Lernen zu schaffen – an Montessori könnte man sich in diesem Punkt (an etlichen anderen wahrscheinlich auch) sicherlich ein Beispiel nehmen.

 

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