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Universitärer Bildungsnotstand

“Der Umbau auf Bachelor und Master setzt auf Dequalifizierung.”, so Julian Nida-Rümelin.

“Das Umbauprogramm setzt auf mehr Betreuung, schnellere Studienabschlüsse, deren internationale Vergleichbarkeit und höhere Mobilität. Vor allem aber setzt es auf etwas, das nirgendwo ausgesprochen wird: auf Dequalifizierung….Um eine Magisterarbeit betreuen zu können, musste man bis dato habilitiert sein. Der bayerische Landesgesetzgeber hat nun bestimmt, dass als Qualifikation der betreffende Studienabschluss ausreicht. Kurz: Wer vor wenigen Monaten seinen Master gemacht hat, kann eine Masterprüfung abnehmen.

Das Szenario sieht etwa folgendermaßen aus: Die Akademikerquote, also der Anteil der Absolventen eines Hochschulstudiums an einem Jahrgang, wird auf 50 Prozent angehoben. Angesichts der knappen Personalressourcen studiert die ganz überwältigende Mehrzahl bis zum Bachelor, schon deswegen, weil für die Master-Studiengänge keine ausreichenden Kapazitäten mehr bereit stehen. Die Lehre in den Bachelor-Studiengängen entkoppelt sich von der wissenschaftlichen Forschung, verschult und erstarrt. Nach einigen Jahren hinkt sie dem Forschungsstand weit hinterher.”

Man lese den Artikel in der Südddeutschen Zeitung.

 

31 Kommentare zu “Universitärer Bildungsnotstand”

  1. Weltenkreuzer » Blog Archive » Die Akademikerquote und der Standort Deutschland schrieb am 5. Februar 2008 um 07:58: 

    […] (via Speybridge) […]