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Das Ehrenamt wird’s schon richten

“Immer mehr Eltern schaffen es in NRW nicht mehr, ihre Kinder alleine aus eigener Kraft zu erziehen: Sie fordern zunehmend Profihelfer der städtischen Jugendämter und Familienberatungsstellen an, vor allem bei Schwierigkeiten mit Kleinkindern und Jugendlichen.”

Natürlich ist das weder leist- noch bezahlbar für den Staat.
Die Lösung: das Ehrenamt.

“Zur Linderung alltäglicher Probleme plant die schwarz-gelbe Landesregierung jetzt sogar, erfahrene Bürger als “ehrenamtliche Familienpaten” zu gewinnen, um Eltern im Alltag zu unterstützen, ‘bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist’, wie es die Sozialbeauftragte Angelika Gemkow formuliert.”

Dies und Weiteres dazu liest man heute auf der Titelseite der WAZ: “Eltern brauchen Hilfe”.

Geld wird ohne Ende für Was-Weiß-Ich-Was ausgegeben. Für’s Soziale reicht’s dann nicht mehr.
Dafür hat man’s EhrenamtEhrenamtEhrenamt.

Ich gehöre nun wirklich zu denen, die immer schon und noch immer ehrenamtlich tätig sind.
Aber ich habe auch eine Wut darüber, dass in bestimmten (Wirtschafts-)Bereichen Geld ohne Ende verdient wird – und die Ehrenamtlichen, natürlich sicherlich wieder fast nur Frauen, sollen unentgeldlich die “Drecksarbeit” tun.

Ich gestehe, dass ich ganz heimlich folgender Fantasie nachhänge:
Alle Ehrenamtlichen, wirklich alle (alle Frauen, das würde auch schon mehr als reichen) müssten einmal gleichzeitig ihr unbezahltes Engagement komplett aufgeben.

Eine kurze Zeit würde reichen:
Deutschland bräche zusammen.

 

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