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Ein Leben zum Schnäppchenpreis

Ausbeutung durch KiK und Lidl
Die Hose für weniger als fünf Euro: Näherinnen in Bangladesch zahlen einen hohen Preis, weil deutsche Konsumenten vor allem eines wollen – billig einkaufen.

Eine Näherin aus Bangladesh kommt nach Deutschland, um zu sehen, was aus dem wird, wofür sie sich krummlegt.

“Suma Sarker lächelt. Tausende Kilometer entfernt von der Heimat hat sie ihre Nähte gefunden. Sie muss das Schild nicht lesen, natürlich ist diese Hose aus Bangladesch. “Das sind meine”, sagt sie, schaut sich das Preisschild an, stutzt. 4,99 Euro, sie fragt den Übersetzer, lässt sich den Preis umrechnen, schaut ungläubig in die rot-weiße KiK-Ästhetik. “Very cheap”, sagt sie.

Ein Prozent Lohnkosten

Der Preis ist fast so schlimm wie die ewigen Flüche des Vorarbeiters in ihrer Fabrik, so schlimm wie die Angst, einen Fehler zu machen. Der Preis macht so deutlich, wie billig sie sind, die Millionen von Näherinnen in der Textilindustrie in Bangladesch. ‘Da ist ja auch das Material dabei und der Transport’, sagt sie, lässt die Hose gar nicht mehr los. 4,99 Euro. Kleidung clever kaufen, heißt der KiK-Slogan. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht. Gestern hat sie in einem teuren Kaufhaus ein in ihrer Fabrik genähtes T-Shirt gesehen, 35 Euro. Auch das ein Schock, wenn man sich vorstellt, dass eine Frau dort im Monat weniger verdient. ‘Das ist die Globalisierung’, sagt der Übersetzer, Suma Sarker nickt. Natürlich, was sonst.”

Viel mehr braucht man nicht dazu zu sagen.

 

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